Das Gurtzeug kann mit jedem Gleitschirm geflogen werden. Es bestehen keinerlei Einschränkungen.
Die meisten ADVANCE Gurtzeuge eignen sich auch für den Windenschlepp. Die Schleppklinke wird beim Tandemfliegen jedoch am Passagiergurtzeug befestigt. Bestehen bei der Anbringung Zweifel, sollte auf jeden Fall der Windenfahrer oder eine vom Hersteller autorisierte Person konsultiert werden.
Das BIPRO 4 ist als Tandemgurtzeug bis 120 kg zugelassen und eignet sich deshalb bedingt auch zum Tandem-Akrofliegen.
Das Gurtzeug BIPRO 4 eignet sich grundsätzlich auch für das einsitzige Fliegen, es wurde aber nicht für diesen Zweck konstruiert.
Dank dem Easy Fold Feature, einer ausgeprägten Biegekante mit Scharnierfunktion im Bereich des Protektors, kann das BIPRO 4 sehr einfach kompakt zusammengelegt werden. Klappe das Rückenteil auf die Legpads und schiebe diese für ein noch kompakteres Packmass vorne zusammen. Anschliessend verstaust du das Gurtzeug im Packsack.
Das BIPRO 4 ist für die Tandem Ausbildung geeignet.
Achte beim Werfen des Retters auf eine entsprechende Wurftechnik. Korrekt ist eine seitliche Wurfbewegung. Werfe den Retter im Innencontainer seitlich möglichst weit von dir weg, damit sich die Leinen schnell spannen.
Bei starken Rotationen bzw. in einem Spiralsturz können sehr hohe G-Kräfte entstehen, was die Auslösung des Retters massiv erschweren kann.
Versuche sofort nach der Retter Auslösung falls möglich den Hauptschirm zu kollabieren oder dich von diesem mittels Hook Knife oder Quick Out Karabiner zu trennen um eine Scheren-Stellung zu vermeiden. Durch die Schulteraufhängung solltest du mit deinen Beinen zuerst auf dem Boden auftreffen. Versuche die Energie mit einer Lande-Rolle abzufedern.
Bei starkem Wind am Boden besteht die Gefahr, dass der an den Schultern aufgehängte Pilot durch den Retter und den Hauptschirm über den Boden geschleift wird. Der Handlungsspielraum ist in einem solchen Fall massiv eingeschränkt.
Beim Fliegen über Wasser, sei es beim Überqueren eines Sees im Rahmen eines Streckenflugs oder bei einem Sicherheitstraining (SIV) ist generell Vorsicht geboten. Vor allem bei SIVs kann es passieren, dass der Pilot freiwillig oder unfreiwillig im Wasser landet.
Bei einer unfreiwilligen Wasserlandung ausserhalb eines SIVs ohne Schwimmweste müssen die Gurtzeugschnallen zwingend sofort nach dem Eintauchen ins Wasser geöffnet bzw. durchtrennt werden. Trenne dich schnellstmöglich vom Gurtzeug und der ganzen Ausrüstung.
Auch bei einer Wasserlandung mit Schwimmweste im Rahmen eines Sicherheitstrainings wird empfohlen, die Gurtzeugschnallen zu lösen und das BIPRO 4 vor dem Einsteigen ins Boot auszuziehen. Durch das Vollsaugen mit Wasser erhöht sich das Gurtzeuggewicht merklich und erschwert so das Hineinkommen des Piloten ins Boot.
Es gilt alles bisher Beschriebene. Je nach Situation und Gefahr (Strömung, Wellen) kann es sinnvoll sein, bereits vor dem Aufsetzen Gurte mit dem Hook Knife zu durchtrennen, da sich der Frontgurt nicht unter Zug öffnen lässt, oder sogar alle Gurte zu trennen und aus dem Gurtzeug ins Wasser zu springen bzw. zu rutschen.
Nach dem Wasserkontakt sollten sämtliche Protektoren und der Komfortschaum aus dem BIPRO 4 ausgebaut werden. Siehe Kapitel «Komponenten ein-/ausbauen». Anschliessend sollte alles an einem schattigen Ort im Freien oder in einem trockenen Raum sorgfältig zum Trocknen ausgelegt – bzw. das Gurtzeug an seinen Karabinern aufgehängt – und ab und zu leicht aufgeschüttelt werden. Der Retter muss abmontiert und separat getrocknet werden. Anschliessend muss er neu gepackt und eingebaut werden.
Bei einer Baumlandung mit oder ohne Rettungsschirm besteht die Gefahr eines Absturzes.