Auslieferung

Jedes ADVANCE Gurtzeug muss vor der Auslieferung durch den Vertragshändler auf die Vollständigkeit des Lieferumfangs und die korrekte Grundeinstellung hin überprüft werden.

Registriere dein neues ADVANCE Produkt bis spätestens 10 Tage nach dem Kauf in deinem MyADVANCE-Account, damit du in den Genuss der erweiterten ADVANCE Garantie kommst. Weitere Infos unter Garantie.

Lieferumfang

  • WEIGHTLESS
  • LIGHTPACK ULS
  • Rucksack-Rückenschaum
  • Protektor-Element-Hülle
  • Hauptprotektor
  • Komfortschaum
  • Windshield mit Hülle
  • Hook Knife
  • Schultergurt-Verkürzung
  • 2 Grivel Plume Karabiner
  • Innencontainer mit Griff
  • Fussbeschleuniger
  • Speedbag
  • Karbon-Fussbrett 2.0
  • Cockpit
  • Ronstan-Rollen
  • Step-in-Aid (vormontiert im Speedbag)
  • Getting Started Booklet


Rettungsschirm einbauen

Allgemeines

Das WEIGHTLESS verfügt über ein integriertes Rettungsschirmfach.

Wichtige Hinweise zum Rettungssystem

Jede Rettungsschirm-/Gurtzeugkombination hat ihre Eigenheiten. Es ist unerlässlich, dass sich Pilot und Rettungsschirmpacker mit dem System vertraut machen bzw. sich mit der Funktionsweise auseinandersetzen – ganz besonders bei Neukombinationen (neuer Rettungsschirm in bestehendes Gurtzeug oder umgekehrt), damit ein zuverlässiges Funktionieren sichergestellt ist.

AchtungDie Montage der Rettungsschirme muss durch eine Fachperson durchgeführt werden. Deine Sicherheit hängt davon ab!

Kompatibilität des Rettungsschirms

Grundsätzlich sind verhältnismässig voluminöse Rettungsschirme älterer Generationen in kompakten, modernen Gurtzeugen schwerer auszulösen, insbesondere unter erhöhter G-Belastung. Das zulässige Volumen der Rettungsschirmfächer beim WEIGHTLESS ist abhängig von der Gurtzeuggrösse: Grösse S: 2 – 4,0 Liter, M: 2 – 4,5 Liter, L: 2 – 5,0 Liter.

InfoAls sehr grobe Annäherung für dein Rettervolumen kann der Volumenberechnungsfaktor (Gewicht des Rettungsschirms x 2,7 = Volumen in Liter) benutzt werden. Je nach Ausführung und Packart können Rettungsschirme ein aufgrund dieser Formel zulässiges maximales Volumen für ein Gurtzeug aufweisen und trotzdem nicht einwandfrei ausgelöst werden.
AchtungWenn das Rettervolumen im oberen Drittel des zulässigen Volumens liegt, muss besonders darauf geachtet werden, dass der Retter auf die längliche Form des Innencontainers gefaltet wird.
AchtungAm Schluss entscheidet in jedem Fall die eigenhändige Probeauslösung/Kompatibilitätstest darüber, ob der jeweilige Rettungsschirm mit dem WEIGHTLESS funktioniert.
AchtungDurch das Neufalten kann sich das Rettungsschirmvolumen um bis zu 30 % vergrössern. ADVANCE empfiehlt nach jedem Neupacken dringend einen Kompatibilitätstest.

Steuerbare Rettungsschirme

Das WEIGHTLESS kann auch mit einem steuerbaren Rettungsschirm benutzt werden. Dazu wird das Rettungssystem mittels zweier Schraubkarabiner mit total mindestens 2.400 daN Festigkeit direkt an den farbig markierten Aufhängepunkten unter der Abdeckung der Schulterpartie verbunden. Anschliessend werden die Gurte im vorgesehenen Kanal ins Rettungsschirmfach geführt.

InfoDie Montage von Quick-Out-Karabinern ist nicht möglich.

Video Tutorial Rettungsschirm einbauen

In den Innencontainer packen

Allgemeines

Der Auslösegriff und der Fünfblatt-Innencontainer sind fest miteinander verbunden und so konstruiert, dass der Zug vom Auslösegriff gleichmässig auf die ganze Breite des Innencontainers erfolgt. Damit werden das Risiko eines Verkantens des Innencontainers im Rettungsschirmfach und des Verhängens von Rettungsschirmleinen mit dem Innencontainer vermindert und ein optimales Wurfhandling garantiert. Der verwendete Auslösegriff mit Fünfblatt-Innencontainer ist Bestandteil des Gurtzeugs und entspricht den neusten Zulassungs-Anforderungen nach LTF.

AchtungEs darf nur der originale Auslösegriff mit dem verbundenen Fünfblatt-Innencontainer verwendet werden.


Rettungsschirm in den Innencontainer packen

Packe deinen Rettungsschirm immer passend auf die Form und Grösse des mitgelieferten WEIGHTLESS-Innencontainer. Platziere die Rettungsschirmleinen hinten in Flugrichtung/Wurfrichtung. Wenn alle Leinen verstaut sind, sollten bis zur Verbindungsleine etwa noch 90 cm Leinenlänge übrig sein.

AchtungSollte dein Notschirm nur mit extremem Quetschen im Innencontainer Platz finden, deutet dies darauf hin, dass er zu gross für das WEIGHTLESS ist.

Innencontainer schliessen

Schliesse den Fünfblatt-Innencontainer in der Reihenfolge der Ziffern auf den einzelnen Blättern 1-3. Sichere das letzte Containerdeckelblatt 3 mit einer Leinenschlaufe, die etwa 5 bis 6 cm lang sein sollte (etwa 3 Finger breit). Kontrolliere nun den Zug des Gummibands und verkürze oder verlängere es bei Bedarf.

InfoDie Leinenschlaufe sollte durch das Eigengewicht des Rettungsschirms freigegeben werden.


Schliesse die letzte Klappe des Containers mit zwei Leinenschlaufen in der gleichen Länge (5 bis 6 cm), wie du sie beim Schliessen des letzten Containerblatts verwendet hast. Die beiden Leinenschlaufen werden mittels zweier Gummibänder am Container gesichert, die zuvor durch die zwei Ösen der äusseren Containerklappe geführt wurden. Die beiden Gummibänder sind ab Werk montiert.

Mit dem Gurtzeug verbinden

Durch Verschlaufen

Aufgrund von ausführlichen Tests können ADVANCE Gurtzeuge mit Companion-Rettern auch verschlauft werden, sofern grundlegende Vorsichtsmassnahmen, wie mittiges Verschlaufen und maximales Anziehen der Gurte, eingehalten werden. Eine verbindliche Aussage über das Festigkeitsverhalten beim Verschlaufen von ADVANCE Gurtzeugen in Kombination mit anderen Rettungsschirmen können wir nicht treffen.

1. Variante Verschlaufen

2. Detail-Ansicht

3. Auf Symmetrie und Verdrehungen achten

4. Neopren-Cover


Mit Maillon Rapide

Verbinde die vernähten Verbindungsgurte des WEIGHTLESS und die Verbindungsleine deines Rettungsschirms mit einem Schraubkarabiner von mindestens 2.400 daN Festigkeit. Fixiere die Gurte im Schraubkarabiner – zum Beispiel mit Hilfe eines Gummirings oder Neoprenbands, um bei einer Rettungsschirm-Auslösung ein Verrutschen und somit eine Querbelastung des Schraubkarabiners zu verhindern.

1. Variante Maillon Rapide

2. Neopren-Cover

AchtungVerwende anstelle des Gummirings zur Fixierung des Schraubkarabiners kein Klebeband!
InfoBeim Verschlaufen von COMPANION-Rettern mit dem WEIGHTLESS muss abschliessend noch der V-Leinen- Neopren-Cover über die Verbindung gezogen werden.
AchtungBefestige den Innencontainer niemals am Rettungsschirm!


Innencontainer in das Rettungsschirmfach einbauen

Lege beim Einbau des Rettungsschirms immer zuerst den Verbindungsgurt in das Rettungsschirmfach und anschliessend den Innencontainer. Achte darauf, dass der grüne Punkt auf den grünen Punkt im Gurtzeug zeigt. Die Verbindung zum Auslösegriff muss ohne Verdreher verlaufen.

AchtungFalls ein Rettungsschirm nach dem Neupacken nicht mehr in den Innencontainer passen sollte, muss er neu auf die Form des Innencontainers gefaltet werden.
AchtungErst den Verbindungsgurt hineinlegen, dann den Retter.
AchtungGrüner Punkt zu grünem Punkt!


Rettungsschirmfach schliessen

AchtungAchte darauf, dass die rote Verschlussklappe am korrekten Ort ist (Rot auf Rot).

1. Detailansicht Verschlussklappe.

2. Retter wie beschrieben hineinlegen. Darauf achten, dass die rote Verschlussklappe am korrekten Ort ist. (Rot auf Rot).


3. Untere Verschlussklappen noch oben ziehen.


4. Die weissen Loops mittels Packhilfe durch die Verschluss-Ösen ziehen und mit gelbem Kabel schliessen. Die gelben Kabel anschliessend in den Knopflöchern verstauen.


5. Jetzt den rechten Reissverschluss schliessen und ganz nach rechts in die Zippergarage versorgen!!!

AchtungDer Zipper muss in der Zippergarage versorgt sein. Auslöseblockade-Gefahr!!!


Verbindungsleinen-Kanal schliessen

6. Anschliessend den linken Reissverschluss/V-Leinen-Kanal schliessen und den Reissverschluss in der Zippergarage versorgen.


7. Zum Schluss den Rettungsschirmcontainergriff mittels Klett fixieren.

AchtungNach dem Schliessen der Ösen müssen zwingend alle Packhilfen etc. entfernt werden! Auslöseblockade-Gefahr!


Kompatibilitätsprüfung

Die korrekte Montage des Rettungsschirms muss zwingend mit einer Probeauslösung überprüft werden. Lege das Gurtzeug an, schliesse es komplett und hänge dich mit dem WEIGHTLESS an den beiden Hauptkarabinern an einen Simulator bzw. an eine Gurtzeughalterung. Dann ziehst du den Rettungsschirm an seinem Griff heraus.

InfoDie von dir selbst ausgeführte erfolgreiche Kompatibilitätsprüfung stärkt dein Vertrauen in das Rettungssystem.

Die Betätigung des Rettergriffs muss dir aus der Flugposition heraus einwandfrei und entsprechend den Vorgaben dieses Handbuchs möglich sein. Deshalb musst du dazu unbedingt im Gurtzeug sitzen. Bei Unsicherheiten solltest du eine Fachperson hinzuziehen oder deinen zuständigen ADVANCE Händler kontaktieren.

Faktoren, die eine Rettungsschirmöffnung erschweren oder verhindern:

  • Retter zu gross bzw. zu voluminös für das Fach oder den Innencontainer.
  • Retter nicht auf die längliche Form des Innencontainers gepackt.
  • Retter wird nicht mit der entsprechenden Wurftechnik ausgelöst. Korrekt ist eine seitliche Wurfbewegung.
  • Das Volumen des eingebauten Rettungsschirms war beim Umpacken ins neue Gurtzeug passend, nach einer Neufaltung des Retters aber zu gross.
  • Da die Armlänge entscheidend für eine erfolgreiche Rettungsschirm-Auslösung ist, können kleinere Personen mit kurzen Armen den Rettungsschirm unter Umständen nur schwer auslösen.
  • Bei der Auslösung tritt eine hohe G-Belastung auf (> 3 G, z.B. im Spiralsturz).
AchtungKumulieren sich diese Faktoren, ist eine Retterauslösung unter Umständen unmöglich.
InfoGreife gelegentlich nach dem Start kurz an den Rettergriff, um dir die Position einzuprägen.


Gurtzeug einstellen

Allgemeine Informationen

  • Nimm dir zum Einstellen deines WEIGHTLESS die nötige Zeit und behalte immer die beiden Kriterien Komfort (keine Druckstellen) und Aerodynamik (horizontale, gerade Unterkante des Beinsacks) im Auge.
  • Die meisten Piloten mit einem typischen Verhältnis von Oberkörper- zu Beinlänge benötigen nur geringfügige Abweichungen von der Grundeinstellung.
  • Führe deine individuellen Anpassungen Schritt für Schritt nach der folgenden Anleitung aus und taste dich in Loop-Varianten bzw. 2-cm-Schritten an die richtigen Gurtlängen heran. Stelle sicher, dass du deine Anpassungen immer komplett symmetrisch ausführst.
  • Wiederhole die Schritte so oft, bis du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
  • Führe dann einen ersten, kurzen Testflug durch, damit du die Einstellungen prüfen kannst, bevor du einen mehrstündigen Streckenflug in Angriff nimmst.
  • Passe bei Bedarf die Einstellungen nach einigen Flügen an.
  • Solltest du zu keinem befriedigenden Ergebnis gelangen, kontaktiere deinen Händler und prüfe gemeinsam mit ihm, ob evtl. eine andere Beinsackgrösse das Problem beheben könnte. Jede Gurtzeuggrösse kann mit jeder Beinsackgrösse S, M und L kombiniert werden.


Variable Beinsackgrösse S, M, L


Video Tutorial Gurtzeug einstellen

Vorbereitung und Grundeinstellung

Allgemeine Informationen

  • Baue den Retter vor dem Einstellen ein.
  • Baue den TWIN-FIT Protektor ein.
  • Bepacke das Rückenfach mit deiner Ausrüstung.
  • Setze alle Gurte auf die Grundeinstellung (Auslieferungszustand).
  • Auslieferungszustand Schultergurt Variante Lang mit Kite Loop.
  • Auslieferungszustand oberer Rückengurt mit Einfach Loop.
  • Auslieferungszustand Beinsack gemäss Foto
  • Schliesse Gurtzeug und Beinsack und hänge dich mit dem Gurtzeug an einen Simulator.
  • Beauftrage jemanden, um deine Position von aussen zu beurteilen.

Grundeinstellungen

1. Gurtzeug

2. Beinsack

Loops und Längen einstellen

InfoDer Schultergurt kann mit vier Loop-Varianten und einer „Verkürzung“ auf insgesamt acht verschiedene Längen eingestellt werden. Der Lendengurt kann mit den vier Loop- Varianten in vier Positionen eingestellt werden.

1. Neutral-Loop

2. Einfach-Loop

3. Kite-Loop

4. Double-Loop

5. Schultergurt-Verkürzungen


Schritte zum Einstellen

Körper in Sitzschale positionieren

1. Ein angenehm gestützter Rücken ohne Einschneiden unter den Achseln ist ein gutes Indiz für eine ideale Körperposition in der Sitzschale. Ein Indiz für die richtige Grösse und die korrekte Position im Gurtzeug ist der Abstand zwischen Gurtzeug-Kante und Shirt-Kragen.

2. Ist dein Körperschwerpunkt zu weit hinten, schiebe dich durch Anziehen der unteren Rückengurte nach vorne oder durch Lösen nach hinten.

3. Ziehe anschliessend die oberen Rückengurte nach (oder löse sie), bis dein Rücken angenehm gestützt ist. Loop-Verstellung!

Neigung des Oberkörpers einstellen

4. Nun kannst du auch die Schultergurte so einstellen, dass sie mit Zug auf deinen Schultern aufliegen.

InfoAchte darauf, dass du immer Zug auf den Schultergurten hast, dieser hilft die Sitzschale zu strecken und dient dem Komfort.

Beinsack ausrichten

5. Löse bzw. lockere zum Einstellen der Beinsack-Leinen den Ankerstich und verschiebe die Kugel.

6. Passe die Länge des Beinsacks über die untere Leine an, bis deine Beine mit leichtem Druck gestreckt sind.

7. Passe dann den Winkel des Beinsacks über die diagonale Leine an. Die Unterkante sollte möglichst horizontal liegen.

8. Stelle nun die Neigung bzw. den Winkel des Fussbretts mit der oberen Beinsack-Leine ein.

Sitzschale einstellen

9. Die Oberschenkelgurte sind dann optimal eingestellt, wenn du von der Sitzschale einen angenehmen Druck an den Oberschenkeln spürst.


Beschleuniger einstellen

Das Beschleunigungssystem ist bereits vormontiert. Du musst es lediglich auf die passende Länge gemäss deinen Bedürfnissen einstellen. Am einfachsten geht dies, wenn du das Gurtzeug zwecks Einstellung aufhängst.

  1. Verbinde den Fussbeschleuniger des WEIGHTLESS mittels Brummelhaken oder Ankerstichknoten mit deinem Gleitschirm.
  2. Positioniere den Knoten der Speedsystemleine im Inneren des Beinsacks auf die gewünschte Länge und ziehe den Ankerstich des Beschleunigers nach. Gehe dabei symmetrisch vor.
  3. Der Fussbeschleuniger wird von einer Elastikleine, die an der Carbonfussplatte befestigt ist, in Position gehalten. Serienmässig ist diese Elastikleine in einem Loop in der Mitte der Fussplatte eingeschlauft. Falls gewünscht, kann sie auch in einem der Loops auf den Seiten der Fussplatte befestigt werden.

Info

Das Speedsystem ist dann in der Länge optimal eingestellt, wenn du in der oberen, zweiten Stufe den gesamten Beschleunigungsweg des Gleitschirms nutzen kannst.

InfoAchte unbedingt darauf, dass der Fussbeschleuniger nicht zu kurz eingestellt und dein Schirm im Flug nicht vorbeschleunigt ist.
HinweisSchaue das Kapitel Beschleuniger-Handling an