Für die maximale Sicherheit sollte vor jedem Flug zusätzlich zum allgemeinen Vorflugcheck Folgendes kontrolliert werden:
Bitte halte dich im Notfall an die folgenden Schritte:
Minimaler Zeitverlust beim Auslösen des Rettungsgeräts ist im Ernstfall das Wichtigste!
Notfallsituationen nahe Grund können schnell kritisch werden. Bei hohen G-Belastungen, schneller Rotation oder hoher Fluggeschwindigkeit wird das Werfen des Rettungsgeräts erheblich erschwert! Um solche Situationen zu vermeiden, muss reagiert werden, bevor hohe G-Belastungen oder kritische Fluggeschwindigkeiten entstehen. Der sofortige Wurf des Rettungsgeräts ist die beste Lösung bei Bodennähe.
Die Wurfrichtung sollte niemals in Richtung Gleitschirm und seinen unzähligen Leinen erfolgen (auch wenn du hoffst, dort bald die Rettungskappe zu sehen). Werfe das Rettungsgerät nach aussen, nicht in das Zentrum der Rotationsbewegung. Beim Wurf nach aussen unterstützt die Fliehkraft das Öffnen des Rettungsgeräts, und gleichzeitig ist ein Verhängen in den Leinen unwahrscheinlicher.
Wenn der Retterwurf die Fangleinen impulsartig spannt, öffnet sich die Rettungskappe schneller. Werfe so kraftvoll, wie du kannst! Im Ernstfall kann eine hohe Auslösekraft den Öffnungsprozess erheblich beschleunigen.
Sobald die Rettungskappe geöffnet ist, hast du ein Zeitfenster (normalerweise drei bis fünf Sekunden,) in dem dein Gleitschirm unbelastet ist. Wenn der Gleitschirm wieder fliegen will, Anströmung und Geschwindigkeit zurückerlangt, wird es zunehmend schwerer, ihn zu kontrollieren. Die Steuerungskraft nimmt zu, und das Risiko eines Leinenverdrehers (Twist) am Gleitschirm und der daraus resultierende Verlust der Kontrolle über die Gleitschirmkappe wird wahrscheinlicher.
Am besten gelingt das, indem er den Gleitschirm durch Herunterziehen bzw. symmetrisches Wickeln beider Bremsleinen stallt. Das hilft, um das System zu stabilisieren und minimiert Störungen im Verhalten des Rettungsgeräts, wie z.B. Pendeln, Scherenstellung, oder seitliches Abdriften.
Während Leistung und Verhalten der Rettungskappe wichtig sind, ist noch wichtiger, dass der Gleitschirm flugunfähig gemacht wird - bis zur Landung. Der vorherige Absatz beschreibt den Weg, um den Gleitschirm am Fliegen zu hindern. Jeder Flugversuch des Gleitschirms ruft eine Gegenreaktion der SQR-Rettung hervor, Pendeln oder Scherenstellungen sind die Folge, bis schliesslich der Boden erreicht wird. Angenommen, der Gleitschirm ist flugunfähig durch symmetrisches Wickeln der Bremsleinen - dann muss dieser Zustand bis zum Boden beibehalten werden. Bei vorherigen Freigeben der Bremsleinen kann es zu extremen Schaukelbewegungen kommen, da beide Schirme fliegen wollen. Durch die Schaukelbewegungen entstehen grössere Sinkgeschwindigkeiten, und die Wahrscheinlichkeit, bei der Landung verletzt zu werden, ist höher.
Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, solltest du, wenn möglich, die Fallschirm-Landehaltung anwenden: Beine und Füsse zusammen - nicht kreuzen, leicht gebeugt. Füsse sind senkrecht zum Boden. Schau nicht nach unten, sondern zum Horizont - wenn du den Boden berührst, roll dich schrittweise flüssig ab: Füsse, Knie, Hüfte, Rücken und Schultern.
Falls du im Wasser landest, muss dir bewusst sein, dass das Luftvolumen im Gurtzeug-Rückenprotektor das Gurtzeug aufschwimmen lässt und deinen Kopf ins Wasser drehen kann. Versuch rauszukommen und dein Gurtzeug als Rettungsring zu verwenden.
Nach der Landung solltest du – wenn erforderlich – das Rettungsgerät kontrollieren, indem du die Kappenmitte an den Mittelleinen nach innen ziehst. Starker Wind kann das Rettungsgerät nach der Landung aufblasen, dich über den Boden ziehen und so Verletzungen verursachen.
Vergiss nicht, den Innencontainer zu suchen und einzusammeln – ohne ihn kannst du das Rettungsgerät nicht wieder packen. Wenn du den Container verlierst, kontaktiere bitte den Rettungsgeräte- oder Gurtzeughersteller, um einen neuen Container, passend für dein System, zu erwerben. Das Benutzen eines unpassenden Containers beeinträchtigt die Flugtüchtigkeit deines Rettungssystems!
Nach jeder Auslösung ist eine Nachprüfung und ein ordnungsgemässes Neupacken zwingend notwendig! Falls die Möglichkeit einer Beschädigung des Rettungssystems nicht ausgeschlossen werden kann, muss eine komplette Nachprüfung vor dem Neupacken durchgeführt werden. Falls irgendwelche Zweifel bestehen, wende dich bitte an eine fachkundige Person.