Das Windshield bietet beim Streckenfliegen einen wesentlichen Vorteil, den du erst zu schätzen weisst, wenn du ihn einmal selbst erfahren hast. Vor allem auf längeren Streckenflügen reduziert das Windshield den Windchill stark und verzögert damit die Auskühlung deines Oberkörpers.
Ein schnelles und reibungsloses Einsteigen in den Speedbag nach dem Start erfordert bei jedem Liegegurtzeug etwas Übung. Mit entsprechender Technik solltest du jedoch ohne Zuhilfenahme der Hände (Bremsen loslassen) in den Beinsack gelangen.
Beachte dazu den folgenden Ablauf:
Gehe bei der Landung frühzeitig mit beiden Beinen aus dem Beinsack und nimm eine aufrechte Position ein. Um Körper und Material keinen Schaden zuzufügen, sollte die Landung stets stehend erfolgen.
Die beiden Beschleunigerstufen des WEIGHTLESS sind mittig verstärkt. Das erhöht nicht nur den Komfort beim Treten des Beschleunigers, sondern erleichtert auch das Zentrieren des Fusses im Beschleuniger und somit symmetrisches Beschleunigen.
Trete zum Beschleunigen nur mit einem Fuss in die erste Stufe und lasse den anderen Fuss auf dem Fussbrett. Tausche die Füsse beim Wechsel in die zweite Stufe. Achte darauf, dass die Ferse nicht tiefer als das Fussbrett zu liegen kommt und somit im Beinsack hängen bleibt. Einerseits kann der Beinsack so nach unten ausbeulen (aerodynamisch ungünstig), und anderseits kann der Beinsack aufgrund des überspannten Materials beschädigt werden.
Das Einstellen des Beschleunigers wird in Kapitel Beschleuniger einstellen im Detail beschrieben.
Das WEIGHTLESS ist aufgrund seiner kompakten Dimensionen einfach zu packen. Lege den Beinsack inklusive Fussplatte in die Sitzfläche. Danach faltest du das Gurtzeug einmal und legst den Heckspoiler zusammen. Drehe das nun kompakte Paket einmal wie auf dem Foto um.Bereite deinen Rucksack sowie deinen Schirm wie auf dem Foto vor. Lege deinen Schirm in den Rucksack und schiebe ihn bis ganz nach unten unter die Rucksacklasche. Lege dann das zusammengeklappte Gurtzeug mit dem Protektor nach oben gerichtet auf den Schirm und ziehe die Lasche des Rucksacks über den Schirm und das Gurtzeug. So lässt sich der Rucksack-Reissverschluss leichtgängig schliessen.
Achte beim Werfen des Retters auf eine entsprechende Wurftechnik. Korrekt ist eine seitliche Wurfbewegung. Werfe den Retter im Innencontainer seitlich möglichst weit von dir weg, damit sich die Leinen schnell spannen.
Bei starken Rotationen bzw. in einem Spiralsturz können sehr hohe G-Kräfte entstehen, was die Auslösung des Retters massiv erschweren kann.
Gehe sofort nach der Retterauslösung mit den Füssen aus dem Beinsack und stabilisiere den Hauptschirm. Versuche anschliessend, das Cockpit und die Beinsack-Kugeln bereits in der Sinkphase zu öffnen, damit du nach dem Aufsetzen nur noch das T-Stück des Frontgurtes öffnen musst.
Bei starkem Wind am Boden besteht die Gefahr, dass der an den Schultern aufgehängte Pilot durch den Retter und den Hauptschirm über den Boden geschleift wird. Der Handlungsspielraum ist in einem solchen Fall massiv eingeschränkt. Deshalb ist es umso wichtiger, bereits vor dem Aufsetzen alle „Schnallen“ ausser den Frontgurt zu öffnen.
Jede Wasserlandung stellt beim Gleitschirmfliegen eine sehr grosse Gefahr dar und ist um jeden Preis zu verhindern. Insbesondere Landungen in reissenden Gewässern oder in einer Meeresbrandung verlaufen oft tödlich (durch Ertrinken). ADVANCE empfiehlt dir, immer ein Hook Knife mitzuführen.
Auch in diesem Fall ist es sehr wichtig, nach Möglichkeit bereits vor dem Aufsetzen aus dem Beinsack zu gehen und alle Schnallen ausser den Frontgurt zu öffnen oder sich dazu des Hook Knifes zu bedienen. Unmittelbar nach dem Eintauchen ins Wasser muss dann der Frontgurt geöffnet bzw. durchtrennt werden. Trenne dich schnellstmöglich vom Gurtzeug und der ganzen Ausrüstung.
Es gilt alles bisher Beschriebene. Je nach Situation und Gefahr (Strömung, Wellen) kann es sinnvoll sein, bereits vor dem Aufsetzen Gurte mit dem Hook Knife zu durchtrennen, da sich der Frontgurt nicht unter Zug öffnen lässt, oder sogar alle Gurte zu trennen und aus dem Gurtzeug ins Wasser zu springen bzw. zu rutschen.
Nach dem Wasserkontakt sollten sämtliche Protektoren und der Komfortschaum aus dem WEIGHTLESS ausgebaut werden. Siehe Kapitel «Komponenten ein-/ausbauen». Anschliessend sollte alles an einem schattigen Ort im Freien oder in einem trockenen Raum sorgfältig zum Trocknen ausgelegt – bzw. das Gurtzeug an seinen Karabinern aufgehängt – und ab und zu leicht aufgeschüttelt werden. Der Retter muss abmontiert und separat getrocknet werden. Anschliessend muss er neu gepackt und eingebaut werden.
Bei einer Baumlandung mit oder ohne Rettungsschirm besteht die Gefahr eines Absturzes.